Die Schachnovelle – mehr als eine Erzählung
Als Autor gehört lesen für mich zu meinem Erfolgsprogramm. Ich wähle dabei immer wieder auch Werke aus der Weltliteratur, um meine Sprache zu trainieren.
Und Stefan Zweig ist wahrlich ein Meister der Sprache. Was mich auf dieser Ebene an der Schachnovelle am meisten begeistert, ist die mächtige Kombination aus originellem Storytelling und gewandten Sätzen.
Die Charaktere werden so fein und intensiv herausgearbeitet – ich meinte, die Menschen schon lange zu kennen.
Das ist die eine Seite. Die andere geht noch tiefer. Denn während sich die Schachnovelle, die auf einem Schiff spielt, das von New York nach Buenos Aires fährt, im Vordergrund um Schach dreht, sind die wenigen Tage der Reise, die Stefan Zweig schildert, das Gerüst für einen Aufschrei gegen die Verbrechen des deutschen Faschismus.
Ganz intensiv und gut nachvollziehbar schildert die Schachnovelle, wie die Nazi-Schergen Isolationshaft als Foltermethode einsetzen und wie grausam diese Folter ist. – Das macht mich umso betroffener, als diese menschenverachtende Foltermethode auch im 21. Jahrhundert noch in vielen Staaten eingesetzt wird. Meist gegen politische Gefangene und oft im Herzen Europas.
Die Schachnovelle wäre nicht die schöne Erzählung, die sie ist, wenn der menschliche Geist, die Freiheitsliebe nicht über die Schrecken des Faschismus siegt. Und das tut sie. Immer. Es ist manchmal eine Frage der Zeit und verlangt immer deinen vollen Einsatz.
Was für ein tolles, lehrreiches Buch! Ich lege dir die Schachnovelle von Stefan Zweig wärmstens ans Herz!
Du findest die Schachnovelle als Taschenbuch und in einer Public Domain Kindle-Ausgabe!
Tom